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digital und persönlich

Was wir ein Widerspruch klingt, ist die Zukunft des Notariats in Deutschland. Und die Gegenwart im Notariat Ottensen. 

Recht digital

Der "notarius" war ursprünglich eine Hilfe für alle, die selbst nicht schreiben konnten, aber etwas zu Papier bringen mussten.

 

Mittlerweile können fast alle Menschen selbst lesen und schreiben. Die Aufgabe des Notars ist damit aber nicht überflüssig geworden. Sie hat sich lediglich gewandelt. Und ist dennoch der des notarius publicus gar nicht so unähnlich: Es geht weiterhin darum, Menschen dabei zu helfen, etwas korrekt aufzuschreiben. Dabei ist aber weniger die Form entscheidend, sondern der Inhalt. Der rechtliche Inhalt. Und den zu schreiben, haben Sie auf der Schule sicherlich und im Leben zumeist nicht gelernt. 

Unser erklärtes Ziel ist die Rechtssicherheit. Unser Produkt die notarielle Urkunde. Unser Werkzeug die Sprache. 

 

Wir schreiben Recht. Ihr Recht. Unsere Urkunden sind Gesetze für den Einzelfall. Basierend auf unseren individuell und aufgrund langjähriger Erfahrung erstellten Mustern entwerfen wir Erklärungen und Verträge, in denen sich Ihre Wünsche bestmöglich wiederfinden. Nicht jeder Satz wird dabei neu erfunden. Meist sind sogar 95% des Textes "Standard" und nur 5 % Abweichung für den Einzelfall. Das Problem: Diese 5 % sind fast immer anders. 

Den Vertrag, den wir nur aus der Schublade ziehen müssen, gibt es nicht. Und die Schublade ist natürlich längst ein Computer. Aber auch diesen zu füllen und stets auf dem aktuellen Stand zu halten, ist alles andere als trivial.

 

Dass es uns nicht zu langweilig wird, dafür sorgt schon der Gesetzgeber. Dass es Ihnen bei der Beurkundung nicht zu langweilig wird, dafür sorgen wir. 

Recht verständlich

Das deutsche Recht ist in weiten Teilen sehr gut. Es ist aber auch sehr kompliziert. Manchmal, aber nicht immer liegt das am Gesetzgeber, der es hätte besser machen können. Oft ist einfach das Leben mit uns Menschen so komplex, dass wir auch komplexe Regelungen benötigen, um richtiges, gerechtes und sicheres Recht zu schaffen.

 

Wer einmal im Leben eine Immobilie kauft, der soll sich nicht sorgen müssen, sein Geld zu verlieren, ohne wirklich Eigentümer zu werden. Wer sein Testament mit den Notar erarbeitet, der soll sich darauf verlassen können, dass seine letzten Wünsche bestmöglich umgesetzt werden. Wer die Bestellung eines Betreuers im Krankheitsfalle vermeiden will, der möchte mit einer Vorsorgevollmacht sicherstellen, dass auch kein Betreuer bestellt werden muss.  

 

Wir sind als Notare aber zugleich der Überzeugung, dass wir das komplexe Recht und das komplexe Leben nicht durch unsere Urkunden und die Art unserer Beurkundung noch komplizierter machen müssen. Wir bemühen uns daher um größtmögliche Verständlichkeit auch für den juristischen Laien. Das gelingt nicht immer. Und es ist auf einer Website wie dieser leichter herzustellen als in einem beurkundeten Vertrag, der deutlich höheren Ansprüchen an rechtliche Richtigkeit und sprachliche Präzision genügen muss.

 

Juristische Korrektheit geht paradoxerweise oftmals auf Kosten der Allgemeinverständlichkeit. Unser Ziel ist, die notwendige Komplexität und die nicht vermeidbare Kompliziertheit des Rechts durch Texte wie diesen, den Sie gerade lesen, ebenso auszugleichen wie durch die Art unserer Beurkundung sowie Ihre Begleitung durch uns vor und nach dem Notartermin. Wir wollen, dass Sie bestmöglich verstehen, was vor sich geht.

 

Aber keine Sorge: Selbst, wenn Sie nichts verstehen (können oder wollen), dann sollen Sie sich darauf verlassen dürfen, dass dennoch alles richtig seinen Weg geht.  

Recht humorvoll

Wir nehmen unseren Beruf und unsere Aufgaben als öffentlich bestellter Hoheitsträger sehr ernst. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eben diese Aufgaben uns und Ihnen nicht auch Freude bereiten dürfen. Wir sind der Überzeugung, dass die Beurkundung nicht automatisch verständlicher wird, wenn sie trocken, dahingenuschelt und humorlos erfolgt. Beispiele lassen sich leichter merken und verstehen, wenn sie einprägsam und vielleicht sogar amüsant sind. 

Kurzum: Wir haben Spaß am Umgang mit Recht.

 

Wir möchten, dass es Ihnen ebenso geht. 

Recht übersichtlich

Kennen Sie diesen Satz: "Der Notar liest ja nur vor!" Wir hören ihn oft. Meist im Scherz. Aber jeder Scherz enthält bekanntlich ein Körnchen echte Wahrnehmung.

 

Und doch: Dieser Satz könnte kaum weiter von der Realität entfernt sein. Vor dem Vorlesen kommt nämlich die Vorbereitung und nach dem Vorlesen kommt die Abwicklung der notariellen Urkunde. Beides nimmt ungleich viel mehr Raum ein als die reine Beurkundung, bei der Sie anwesend sein müssen. Wenn Ihnen das nicht bewusst ist, liegt dies selbstverständlich nicht an Ihnen, sondern allein am Notar, der seine Arbeit nicht verständlich genug erläutert hat. Deshalb sind wir bemüht, Ihnen zu jedem Zeitpunkt die größtmögliche Übersicht über Ihren Vorgang zu geben.

Angefangen bei unseren Auftragsformularen, die Sie bereits beim Sammeln und Übermitteln aller erforderlichen Informationen zu Ihrem Anliegen beratend und erklärend unterstützen, über die Informationen, die wir Ihnen auf dieser Website und in unserer Korrespondenz übermitteln. Wir versuchen, Ihnen mit Übersichten und "Abwicklungsampeln" jederzeit den nötigen Überblick über Ihren Vorgang zu geben. Wir machen das nicht ohne Eigennutz: Je besser Sie verstehen, was wir tun, desto weniger Fragen müssen wir Ihnen beantworten. Und können die Zeit nutzen, Ihren Vorgang umso sorgfältiger und zügiger zu bearbeiten. 

Recht günstig

Als Notare haben wir - glaubt man Volkes Mund - die Gelddruckmaschine im Keller stehen. Wir haben dort nach unserer Ernennung durch den Justizsenator natürlich sofort nachgeschaut, aber nichts gefunden außer sehr vielen Akten im Archiv (Urkunden bewahren wir 100 Jahre auf, die Nebenakten 7 Jahre).

 

Verantwortlich für das Einkommen der Notare ist tatsächlich keine magische Reproduktionstechnik, sondern neben einem langen und erfolgreichen Studium der Rechtswissenschaften, zumeist mit Auslandsaufenthalt, Promotion, und bis zum 70. Geburtstag (dann werden Notare zwingend außer Dienst gestellt) steter Fortbildung auch ein eine große Zahl sehr qualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen - sowie schlicht sehr viel Arbeit. Wenn Sie von dieser nicht viel mitbekommen, dann haben wir sie gut gemacht. 

Doch keine Frage, Notare verdienen gut, nicht zuletzt  in einer Großstadt wie Hamburg. Doch dahinter steckt das Konzept des Gesetzgebers, dass Notare auf den einzelnen Mandanten auch wirtschaftlich niemals angewiesen sein sollen, weshalb es Ihnen doppelt leicht fällt, jedes rechtswidrige Ansinnen sofort abzulehnen. Von den Gebühren müssen im Übrigen zuerst die Büroräume nebst Ausstattung, EDV und Notariatssoftware sowie die Mitarbeiter bezahlt werden. Notare haben ein öffentliches Amt, üben es aber privatwirtschaftlich und auf eigenes Risiko und unter voller persönlicher Haftung aus.

Zugleich sorgt die gesetzliche Regelung der Gebühren im Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) dafür, dass niemand zuviel zahlen muss und keiner zuwenig zahlen darf. Gebührenvereinbarungen sind nicht nur berufsrechtlich verboten und können den Notar sein Amt kosten. Sie werden auch strafrechtlich verfolgt als Bestechlichkeit auf Seiten des Notars und Bestechung auf Seiten des Mandanten, wenn sie mit der wechselseitigen Erwartung verbunden sind, dass bei demjenigen Notar mehr Verträge beurkundet werden, der im Gegenzug auf einen Teil seiner Gebühren verzichtet. So hanseatisch-kaufmännisch der Versuch des Handelns um die Gebühren auch ist, er wird immer erfolglos bleiben müssen. 

Die Höhe der Gebühren steht dabei nur sehr abstrakt im Zusammenhang mit der konkret zu bewältigenden Arbeit. Entscheidend ist vielmehr der Wert der Angelegenheit. Dies bedeutet, dass sich jeder Bürger den Notar leisten kann und damit deutschlandweit einen hervorragenden Juristen - manchmal für sehr wenig Geld. Oftmals machen dabei die "kleinen" Angelegenheiten genausoviel, wenn nicht sogar mehr Arbeit als manch "große" Sache. 

Bei vielen Urkunden können Notare somit nur deshalb "draufzahlen", weil diese durch andere Vorgänge quersubventioniert werden. Wir empfinden dies als sehr gerechtes System. In Relation zur Bedeutung der Sache sind die Gebührenrechnungen des Notars niemals zu hoch, sondern regelrecht günstig. Und fast immer viel niedriger, als wenn beide Parteien eines Vertrages jeweils eigene Rechtsberater bezahlen müssten, was bei notariellen Urkunden nur sehr selten erforderlich sein wird. 

Recht digital

Man mag es kaum glauben, aber der Notar ist bereits heute der vermutlich digitalste aller juristischen Berufe. Notare kommunizieren nur noch elektronisch und verschlüsselt mit dem Handelsregister und den meisten, bald sogar allen Grundbuchämtern. Sie bedienen sich dabei digitaler Signaturen, die Fälschungen praktisch unmöglich machen. 

Wir versenden unsere Vertragsentwürfe auf Wunsch unserer Mandanten digital und kommunizieren per Mail. Auch unsere Urkunden erhalten Sie schnellstmöglich nach der Beurkundung in digitaler Form als pdf-Datei. 

Auch wenn die Urschrift der notariellen Urkunde nach wie vor aus Papier besteht und von Ihnen vor dem Notar unterschrieben wird, werden Notare in Deutschland daraus in Kürze gleichberechtigte digitale Urschriften fertigen, die in einem elektronischen Urkundenarchiv bei der Bundesnotarkammer auf "ewig" sicher aufbewahrt werden. Die Papierurschrift wird es aber für eine kurze Übergangsfrist noch weiter geben, falls sich die digitale Welt nicht durchsetzt - 30 Jahre lang. 

Auch alle für die Notare relevanten Register werden inzwischen elektronisch geführt. Notare können unmittelbar sowohl im Handelsregister als auch im Grundbuch Einsicht für Sie nehmen. Im Handelsregister können Sie dies übrigens hier auch selbst tun und sparen dadurch die sonst zusätzlich anfallenden Notargebühren. 

Und schließlich werden Sie bei uns zunehmend online für fast alle Ihre Anliegen eigens entworfene Formulare finden, die es uns ermöglichen, Ihre Daten schnellstmöglich in unsere Software einzupflegen und uns an die eigentliche Arbeit zu machen: Ihren Urkundsentwurf. 

Wenn Digitalisierung für manche tatsächlich noch "Neuland" sein sollte, dann ist sie für uns im positiven Sinne ein alter Hut, der aber stetig gepflegt und verbessert wird. 

Recht hoheitlich

Der Beruf des Notars unterscheidet sich erheblich von dem des Rechtsanwalts. Beide sind Organe des Rechts, aber nur dem Notar wurden hoheitliche Befugnisse verliehen. Der Notar ähnelt daher eher dem Richter als dem Rechtsanwalt.

 

Allerdings übt der Notar - anders als der Richter und insoweit vergleichbar dem Rechtsanwalt - seinen Beruf eigenwirtschaftlich aus. Dabei unterliegt er aber strengen Regeln, welche wiederum mit denen eines Staatsbeamten vergleichbar sind. Während in einigen Bundesländern Rechtsanwälte im Nebenberuf auch Notare sein können, gilt in Hamburg eine strikte Trennung zwischen beiden Berufen: Der Rechtsanwalt ist der Interessenvertreter einer Partei und er vertritt diese auch im Rechtsstreit gegen Dritte. Der Notar ist Mittler der Interessen aller Parteien eines Vertrages mit dem erklärten Ziel, einen späteren Rechtsstreit möglichst zu vermeiden.  Wenn Sie von einem Notar einen Vertragsentwurf erhalten, ist dies niemals der Entwurf der anderen Vertragspartei, auch wenn diese den Notar beauftragt haben sollte, sondern immer bereits eine möglichst ausgewogene, auch Ihre Interessen berücksichtigende Gestaltung der gewünschten Beurkundung.

Diese Neutralität, die wiederum der des Richters gleicht, erklärt die hohe Bedeutung des Notars für das Rechtsleben und das besondere Vertrauen, welches der Rechtsverkehr der notariellen Urkunde entgegenbringt. Unsere Tätigkeit unterliegt daher auch der Dienstaufsicht durch den Landgerichtspräsidenten. Alle vier Jahre werden wir von zwei Justizangestellten und einem Richter genauestens auf die Einhaltung aller Regeln geprüft. Dazu gehört auch die korrekte Rechnungsstellung und sogar das Erheben und Durchsetzen aller angefallener Gebühren. 

Wir versuchen, für unsere Mandanten "the best of both worlds" zu bieten: Die Flexibilität und der Einsatz eines privatwirtschaftlich agierenden Juristen verbunden mit dem Vertrauen und der Zuverlässigkeit eines staatlich beliehenen Trägers öffentlicher Gewalt. Wir werden ihnen ganz sicher keine "verstaubte Amtsstube" präsentieren, aber gleichwohl üben Notare immer ein hoheitliches Amt aus. 

Notare sind flexibel, wo sie es sein können, und sehr strikt, wo sie es sein müssen. Auf beides dürfen Sie sich verlassen. Sollten Sie einen Notar suchen, der dies nicht so eng sieht, können wir ihn keinen nennen. 

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